Evangelische Kirchengemeinde Ummeln

Abendsegen fürs Wohnzimmer

„Durchkreuzt“

sollte das Thema unseres Abendsegens im März sein.

Das Team hatte sehr darauf gehofft, dass der Gottesdienst stattfinden kann. „Corona-bedingt“ wurde nun leider auch das „durchkreuzt“.

Wir waren zwar mit den Vorbereitungen noch nicht fertig, aber ein paar Ideen gab es schon.

Die haben wir nun hier zusammen gestellt. 

Wenn Sie Lust haben, am Sonntag Abend um 18 Uhr drei Kerzen anzuzünden, zu Hause im Wohnzimmer die Lieder zu singen, die Gebete zu sprechen – das wäre schön und auch eine Form von Gemeinschaft!               

Lied (Nach der Melodie Eg 488: Blieb bei mir, Herr)

Bleib bei mir, Gott, du Lebensquell und Sinn,

Mutter und Vater, mächtiges »ICH BIN«.

Du schenkst und schützt mein Leben, sprichst dein JA.

Gott, dir verdank ich mich, sei du mir nah!

 

Bleib bei mir, Gott, du Bruder Jesus Christ,

Freund, der mir zeigt, was menschlich leben ist.

Du hilfst und heilst, du bist für alle da.

In Ängsten, Leid und Tod sei du mir nah!

 

Bleib bei mir, Gott, du Kraft, die Wege weist,

Mut macht und tröstet und aus Trägheit reißt.

Komm und erfüll auch mich, sei du mir nah!

Komm und erfüll auch mich, sei du mir nah!

Ich zünde ein Licht an im Namen Gottes.

(Anzünden der ersten Kerze)

Gott hat dem Tag sein helles Licht gegeben.

Aber auch dem Abend sein warmes Licht und seine Farben.

Und der Nacht das Mondlicht.

 

Ich zünde ein Licht an im Namen von Jesus Christus.

(Anzünden der zweiten Kerze)

Christus ist das Licht der Welt.

Er holt uns aus der Finsternis ins Licht.

 

Ich zünde ein Licht an im Namen des Heiligen Geistes.

(Anzünden der dritten Kerze)

Gottes Geist ist wie ein warmes Feuer in unserem Herzen,

er füllt unsere Herzen mit Liebe und Feuer

 

 

Etwa1 Minute (oder länger)  Stille.

Schließen Sie dazu die Augen und achten Sie darauf, wie Ihr Atem fließt.

Dann öffnen Sie die Augen und verbinden  ein Gebet mit ihrem Atem

 

Ich atme ein, ich atme aus.

 

Gott, hilf mir, zur Ruhe zu finden

 

Ich atme ein,  ich atme aus.

 

Gott, schenke mir Zuversicht und Vertrauen.

 

Ich atme ein, ich atme aus.

 

Gott, segne und behüte mich. Amen.

Lied: Schweige und höre

Durchkreuzt - Zum Nach-denken

Zur persönlichen Besinnung:

·         Welche Pläne musste ich in den letzten Monaten „Corona-bedingt“ aufgeben?

·         Was war mir an diesen Plänen wichtig?

·         Wie schwer ist mir gefallen, sie loszulassen?

·         Ist etwas anderes an die Stelle getreten, was ich vielleicht nicht gemacht hätte, wenn alles nach meinen Vorstellungen gelaufen wäre?

 

 

Impulse zum Thema „Pläne“:

 

·         Zwei Sprichworte:

 „Weißt du, wie Du Gott zum Lachen bringen kannst? – Indem Du ihm Deine Pläne zeigst.“

„Leben ist, was uns passiert,

während wir eifrig dabei sind, andere Pläne zu machen“.

 

·         Von Dietrich Bonhoeffer stammt das folgende eindrucksvolle Bekenntnis:

            Ich glaube,

            dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,

            Gutes entstehen lassen kann und will.

            Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

            Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen.

            Aber er gibt sie nicht im Voraus,

            damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen.

            In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.

            Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und

            verantwortliche Taten wartet und antwortet.

 

Mit „Durchkreuzt“  verbinden wir auch die Kreuzigung Jesu. Der grausamer Tod eines jungen Mannes, etwa 33, der etwa drei Jahre lang mit seinen Jüngerinnen und Jüngern durch die Lande gezogen ist und so viel Hoffnung und Menschenliebe verbreitet hat. Vielen, denen er begegnet ist, sind die Augen aufgegangen und sie haben wieder an Gott glauben können. Menschen, die wie gelähmt waren, sind  aufgestanden und haben sich neu auf den Weg gemacht.

 

Was wäre geworden, wenn Jesus nicht von der Besatzungsmacht als Aufrührer zum Tode verurteilt worden wäre?

Wie wäre sein Leben weitergegangen, wenn er länger gelebt hätte?

Wie wäre es schließlich zu Ende gegangen?

Das Kreuz ist nach Ostern allmählich zum zentralen Symbol des Christentums geworden.

Ursprünglich war es eine besondere grausame Art der Todesstrafe für politische Aufrührer, mit der die römische Besatzungsmacht damals sehr „freigiebig“ umging. Es heißt, die Straßen im Römischen Reich seien von Kreuzen gesäumt gewesen.

 

Der gekreuzigte Christus ist besonders für leidende Menschen Halt und Hoffnung: Gott wird auch in der äußersten Not, selbst dann, wenn wir uns gottverlassen fühlen, bei uns sein.

 

Auf der Abbildung sehen Sie das „Lichtkreuz“, dass vor einem Jahr alle Presbyterinnen und Presbyter in Westfalen zur Amtseinführung vor einem Jahr  geschenkt bekommen haben. 

Der Künstler schreibt dazu:

„Dieses Kreuz zeigt nicht den gemarterten Gekreuzigten, es ist nicht Folterinstrument, betont nicht das Elend und Leid. Vielmehr erscheint es als Symbol des Lebens  und der Überwindung des Todes, als Hoffnungszeichen des Glaubens, als österliches Zeichen der Liebe.

 „Das Lichtkreuz ist kein Kreuz, was niederdrückt, es ist ein Zeichen der Auferstehung.

Es soll den Weg leuchten in das Licht Gottes…. Das Lichtkreuz zeigt „uns etwas, was über den Tod hinausgeht. Eine Lichtspur von der kommenden Welt und auf diese Spuren müssen wir uns einlassen. Es nimmt die Angst vor dem Ende und zeigt uns, dass hinter der Dunkelheit ein Licht liegt.“

Lied: nach der Melodie: Eg 93 Nun gehören unsre Herzen

Dieses Kreuz, vor dem wir stehen,
setzt ein Zeichen in die Welt,
dass sich, auch wenn wir’s nicht sehen,
Gottes Geist zu uns gesellt,
uns bestärkt in schweren Zeiten,
trostvoll uns zur Seite steht,
und bei allen Schwierigkeiten
unsern Kreuzweg mit uns geht.

 

Dieses Kreuz, auf das wir sehen,
es erinnert uns daran,
wenn wir denken: wir vergehen,
fallen wir in Gottes Hand.
Solchen Grund kann niemand legen,
niemand stieg so tief hinab,
und am Ende aller Wege
auferstand er aus dem Grab.

 

Dieses Kreuz will uns beleben,
deutet in die Ewigkeit,
und im Glauben spür’n wir eben
einen Hauch Unendlichkeit.
Nicht der Tod ist mehr das Ende,
es geht weiter, ganz gewiss;
und das Kreuz steht für die Wende,
dass die Liebe stärker ist.

Vaterunser

Segen:

Gott segne dich und mache die Wege hell, die er dich führt.

Er lasse dich seine Nähe spüren,

wenn du dich ängstigst,
und öffne deine Augen und dein Herz für die Freude
und für die Menschen, die er dir schenkt.

 

 

Hinweis: Auf unserer Homepage www.evkirchengemeindeummeln.de finden Sie Musik aus unserer Kirche, bzw. von Musiker*innen unserer Gemeinde zum Anhören und Mitsingen. „Bonbons für die Seele“, besinnliche Texte.

Auch aktuelle Hinweise, wie und wann es mit unseren Gottesdiensten weitergeht!

Bleiben Sie gesund und behütet!

 

Ihr Abendsegen-Team